Unterwegs in der Ferienregion.
Vierbeinige Aufpasser im Val Surses
Wenn ich im Val Surses unterwegs bin, staune ich immer wieder über die Weite des Tals und die abwechslungsreichen Landschaften. Jedes Jahr entdecke ich neue Orte, die mich faszinieren. Wir leben hier in einer spektakulären Bergwelt mitten im Parc Ela, dem grössten Naturpark der Schweiz. Die Wildnis ist nah und ich liebe es, Hirsche oder Gämsen zu beobachten, lausche gerne den Pfiffen der Murmeltiere und staune über die Flugkünste der Adler.
Ein Tal mit Menschen, Nutztieren und Wildtieren
Das Vals Surses beheimatet auch tausende Nutztiere. Wir sind ein Tal von Bergbauern; die Alpbeweidung mit Kühen, Schafen oder Geissen hat eine lange Tradition und ist wichtig für die Landschaftspflege. Ohne Vieh und Kleinvieh würde unser Tal ganz anders aussehen. Und natürlich ist das Val Surses ein Tourismusort, ein Paradies für Wanderer, Biker und Outdoor-Fans. Als Ferienregion bemühen wir uns – nein, vielmehr ist es unsere Pflicht, dass alle, die sich im Val Surses bewegen, möglichst verträglich aneinander vorbeikommen: Menschen, Nutztiere und Wildtiere.
Neue Herdenschutzhunde oberhalb Savognin
Auch Wölfe haben sich in Mittelbünden angesiedelt, was die Hirten und Bauern dazu veranlasst hat, ihre Schaf- und Ziegenherden besser zu schützen. Eine wirksame Massnahme sind Herdenschutzhunde. Vier dieser vierbeinigen Aufpasser werden in diesem Sommer erstmals auf den Alpen oberhalb von Savognin eingesetzt. Auf der Alp Tigignas beschützen zwei junge Kangal-Hirtenhunde die Geissen des weitherum bekannten Geissenpeters. Und auf der gegenüberliegenden Talseite beaufsichtigen zwei Pyrenäenberghunde behirtete Schafsalp Sot Gôt im Gebiet zwischen Motta Palousa und Spinatscha. Die Hunde sind ein Mitglied der Herde und können mit ihr frei herumlaufen. Diese Herde inkl. Hunde zügeln mitte August zur Alp Pitschna – Plang la Boglia – Alp Curtegns in Radons.
Auf Hinweistafeln achten
An den erwähnten Alpen führen auch Wanderwege vorbei. Die Ziegen und Schafe – und somit auch die Herdenschutzhunde – sind zwar eingezäunt, trotzdem sollten Sie sich als Wanderer oder Biker vorsichtig nähern, wenn Sie einen Herdenschutzhund sehen. Insbesondere, wenn Sie in Begleitung eines Hundes unterwegs sind. Achten Sie auf die Hinweistafeln und erschrecken Sie nicht, falls Sie plötzlich angebellt werden. Die Herdenschutzhunde tun nur ihre Pflicht und zeigen an, wenn sie eine Bedrohung wittern.
Hund an die Leine, vom Bike absteigen
Als Bedrohung wird alles angesehen, was wolfsähnlich ist, also andere Hunde. Deshalb ist es wichtig – falls Sie mit einem vierbeinigen Freund unterwegs sind –, dass Sie ihn an die kurze Leine nehmen. Auch Biker werden von den Herdenschutzhunden als potentielle Gefahr wahrgenommen, also besser absteigen und langsam vorbeilaufen. Menschen werden in der Regel nicht als bedrohlich registriert, dennoch sollten Sie Distanz zu den schönen Herdenschutzhunden halten. Nicht streicheln und keinesfalls füttern! Falls Sie angebellt oder grimmig angeschaut werden, verhalten Sie sich Sie ruhig. Nicht mit den Armen oder Wanderstöcken fuchteln.
Informationen auf allen Kanälen
Übrigens: Sie erhalten im Tourismusbüro oder in den Beherbergungsbetrieben Flyer mit allen wichtigen Informationen über die neuen Aufpasser. Wollen Sie mögliche Begegnungen mit Herdenschutzhunden vermeiden, so konsultieren Sie die Online-Karte mit den Einsatzorten dieser Hunde im Alpgebiet: www.herdenschutzschweiz.ch. Gerne geben wir Ihnen auch persönlich Auskunft, sei es direkt im Tourismusbüro oder per Telefon.
Distanz und Ruhe bewahren
Herdenschutzhunde sind im Val Surses nichts Neues. Oberhalb der Alp Flix, abseits der Wanderwege sind sie schon länger im Einsatz. Dort sind die Herden nicht eingezäunt und wer zum Beispiel die Tschima da Flix besteigen will, kann allenfalls auf einen freilaufenden Herdenschutzhund treffen. Wichtig bei einer Begegnung: Distanz und Ruhe bewahren, dem Hund nicht den Rücken zukehren und sich notfalls zurückziehen.
Nach all diesen Informationen und Tipps möchte ich Ihnen die vierbeinigen Aufpasser kurz vorstellen.
Cash und Tango auf der Alp Tigignas
Die Kangal-Hirtenhunde Cash und Tango sind noch jung. Als ich die beiden Jungs in ihrem Winterquartier im Dorf besucht habe, waren sie gerade mal vier Monate alt und verspielte Welpen. Doch wenn sie ausgewachsen sind, mit circa drei Jahren, werden sie mächtige und muskulöse Hunde sein. Rüden dieser türkischen Hunderasse werden bis zu 78cm gross und zwischen 50 und 60kg schwer. Im Winter leben Cash und Tango im Stall zusammen mit Geissen, Schafen und Eseln. Sie wurden anfangs täglich zum Spazieren ausgeführt, um so auch mit Menschen Kontakt zu haben. Im Sommer sind sie auf der Alp Tigignas als neue beste Freunde des Geissenpeter-Teams. Kangal-Hirtenhunde haben eine typische schwarze Zeichnung im Gesicht, das Fell hat eine einheitliche Farbe von hellbraun bis hellgrau. Sie sind wachsam, wehrhaft und selbständig.
Flame und Arthur auf Motta Palousa
Flame, 3-jährig, und Arthur, 2-jährig, sind Pyrenäenberghunde. Zu dieser französischen Hunderasse, auch als Patou bekannt, gehören viele Herdenschutzhunde in der Schweiz, da sie vom Bund subventioniert werden. Es sind imposante und elegante Hunde mit einem Hang zur Unabhängigkeit und Eigeninitiative, weshalb ihre Haltung Autorität erfordert. Die Fellfarbe ist weiss oder weiss mit grauen, blassgelben Flecken an Kopf und Ohren.
Flame und Arthur begleiten im Sommer die Schafe auf Motta Palousa - Spinatscha - Vallung, ein grosses Gebiet unterhalb des Piz Mitgel. Im Winter leben die Hündin und der Rüde auf einem Bauernhof in Graubünden, wo sie Menschen und Kinder gewohnt sind. Flame ist diejenige, die immer alles unter Kontrolle hat und warnt. Wenn sie angibt, ist Arthur sofort da. Die Hunde arbeiten stets im Team.
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Angraztg fitg ed alla Proxima. Seraina