Unterwegs in der Ferienregion
Trailrunning mit Damian Dosch
Sport in den Bergen hat Damian Dosch schon immer gerne gemacht. Sich direkt vor der Haustüre in wilder Natur bewegen zu können, war für ihn, der in Savognin aufgewachsen ist, wie selbstverständlich. Während seines Studiums in Freiburg, wo er sich zum Sekundarlehrer ausbilden liess, merkte er, dass ihm der Bergsport fehlt. Darum setzte er sich ein ehrgeiziges Ziel: die Teilnahme am Swiss Alpine Marathon.
170 Kilometer an einem Stück
Seither, mittlerweile seit mehr als 20 Jahren, ist er fasziniert vom Berglaufen oder Trailrunning, wie man das Laufen auf unbefestigten Wegen und Pfaden modern bezeichnet. Damian nimmt regelmässig an Wettkämpfen teil, am liebsten an Ultraläufen mit Distanzen von 50, 70, 100 oder sogar noch mehr Kilometern. Jedes Jahr setzt er sich einen klassischen Berglauf zum Ziel. 2017 hat er den legendären Ultra-Trail du Mont-Blanc absolviert. In diesem Jahr trainiert er für den Adamello Ultra-Trail im Veltlin. 170 Kilometer und 11'500 Höhenmeter lautet die Extremherausforderung, zu bewältigen nicht in Etappen, sondern ohne Unterbruch.
«Es muss nicht gleich ein Wettkampf sein, um mit Trailrunning anzufangen, aber ein Wettkampf eignet sich bestens, um zielgerichtet zu trainieren und auch bei schlechtem Wetter oder anderen Unpässlichkeiten rauszugehen», sagt Damian. Und natürlich muss es nicht gleich ein Ultralauf sein, eine Distanz zwischen 15 und 30 Kilometern sei optimal für einen ersten Berglauf, zum Beispiel der T14 am diesjährigen Irontrail.
Irontrail im Val Surses
Der diesjährige Irontrail findet am 6. August 2022 im Val Surses statt. Zwei Strecken stehen zur Wahl: zum einen der T44 von Bivio über Alp Flix, Mulegns, Val Faller, Furcla Curtegns, Radons, Somtgant nach Savognin (44 km / + 2000 Hm / - 2600 Hm), zum anderen der T14 von Savognin über Parnoz, Tigignas, Tigias, Salaschigns, Riom und zurück nach Savognin (14 km mit +/-550 Hm).
Als Mitglied des OKs ist Damian für die Strecke und Verpflegung verantwortlich. «Die Markierung der Strecke, die Gewährleistung der Sicherheit und der Betrieb der Verpflegungsposten erfordern den Einsatz von vielen freiwilligen Helfern. Tatkräftige Unterstützung kann immer gebraucht werden», so der engagierte Läufer.
Jeder Schritt ist anders
Wer mit Trailrunning anfangen möchte, dem empfiehlt der Profi, sich langsam an die Herausforderungen heranzutasten, sowohl in Bezug auf Distanzen und Höhenmeter als auch in der Beschaffenheit des Trails.
Am Trailrunning mag Damian, dass die Sportart einfach ist. «Ich brauche – zumindest für kürzere Ausflüge – nur ein paar Laufschuhe, und schon bin ich weg in der Natur. Zudem bietet Trailrunning – gerade im Val Surses – reichlich Abwechslung. Kein Schritt ist wie der andere, was den positiven Nebeneffekt hat, dass ich schnell und gut abschalten kann. Trotzdem bin ich voll bei mir, da die Konzentration stets gross sein muss.» Laufen auf abwechslungsreichem Untergrund habe darüber hinaus den Vorteil, dass die Muskulatur nicht so stark belastet wird wie bei einem Strassenlauf. Doch Damian warnt: «Natürlich kannst du dir auch beim Trailrunning einen gehörigen Muskelkater einfangen, speziell bei langem Abwärtslaufen.
Ich brauche – zumindest für kürzere Ausflüge – nur ein paar Laufschuhe, und schon bin ich weg in der Natur.
Schuh darf gross sein
Auch in Sachen Ausrüstung kann der erfahrene Läufer wertvolle Tipps geben: «Solange man nicht zu lange unterwegs ist und nicht in alpines Gelände vordringt, reicht ein Laufschuh mit einer gut profilierten Sohle. Der Schuh darf genügend gross sein, damit die Zehen (inkl. Zehennägel) beim Abwärtslaufen nicht vorne ankommen. Sobald man länger unterwegs ist und sich auch in höhere Lagen begibt, ist ein Laufrucksack essenziell. Darin sollten folgende Ausrüstungsgenstände einen Platz finden: Getränke in Flasks oder Trinkbeutel, Regen- oder Windjacke (Wetterprognose konsultieren), Wechselshirt, Snacks in Form von Riegeln, Smartphone (Akku voll, Apps), kleine Apotheke mit Rettungsdecke, Geld/Karte für eine Einkehr, Sonnenschutz (Creme, Mütze) und nicht zuletzt für die Bergaufpassagen Stöcke, welche fürs Runterlaufen gefaltet eingepackt werden können.»
Viele Jahre war Damian Dosch als Sekundarlehrer im Unterland tätig und trainierte nebenbei für seine Laufabenteuer in den Bergen. Seit 2009 lebt er wieder in seinem Heimatort Savognin, 2013 wurde er Schulleiter der Schulen Albulatal. «Ich habe viele Alpenregionen gesehen, doch zuhause zu laufen, bleibt am schönsten.»
Prädestiniert für Trailrunning
Das Val Surses ist prädestiniert fürs Sammeln von Glücksgefühlen beim Trailrunning. Die Wanderwege beginnen in den Dörfern und bilden die perfekten Trails. Für kürzere und mit wenig Höhenmetern bespickte Läufe eignen sich die Höhenwege zwischen Cunter, Savognin und Tinizong. Gut damit kombinierbar sind die Wege und Pfade entlang dem Fluss Julia. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich mit dem Wanderbus, den Postautokursen und den Bergbahnen.
Einige Tourenvorschläge von Damian
Route rund um Savognin: ca. 14 km und ca. 630 Hm
Höhenweg nach Tinizong (Senda Segantini 25), auf der anderen Talseite zur Rezgia, über Parnoz, L`Eisla und vor Fotgs Sot nach Scoz bis Riom und zurück nach Savognin
Route zur Motta Palousa: ca. 18 km und ca. 1000 Hm
Von Savognin nach Plang la Curvanera, La Niva, Spinatscha nach Motta Palousa und zurück über Curtegns nach Promastgel zurück nach Cunter
Route bei Salouf: ca. 11 km und ca. 650 Hm
Von Salouf nach Munter, runter nach Planezza, Del und zurück nach Salouf
Route zu den Alpen: ca. 42 km und ca. 2800 Hm
Von Savognin zur Alp Plang Begls, Pass digls Orgels, Pass d`Ela, Alp d`Err, Alp Flix, Alp digl Plaz nach Rona und auf der anderen Talseite zur Alp Tscharnoz und wieder zurück nach Savognin
Route ins Avers: ca. 23 km und ca. 1400 Hm
Von Bivio über den Stallerberg runter nach Juf und über die Fuorcla da la Valetta, Forcellina, Septimerpass durch das Val Tgavretga zurück nach Bivio.
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