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Medienmitteilung 03.02.2025

Holzkäfer-Untersuchung im Parc Ela weist Albulatal als Hotspot der Vielfalt aus

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©Barbara Huber
Seit Sommer 2022 wurde im Auftrag des Parc Ela die Holzkäferfauna im Albulatal untersucht. Nun ist das Projekt abgeschlossen: 737 Käferarten konnten nachgewiesen werden, darunter drei Neufunde für die Schweiz, bedrohte Arten der Roten Liste und wertvolle Urwaldrelikte.

Die Forschungen fanden in unterschiedlichen Waldtypen des Albulatals statt: Von Erlen- und Aspenwäldern in den Tallagen bis zu Arven- und Bergföhrenwäldern an der oberen Waldgrenze. 737 Käferarten wurden insgesamt belegt, darunter 347 Holzkäferarten. «Dabei konnten wir drei Neufunde für die Schweiz nachweisen: Den Waldgebirgs-Langhornbock, einen 1–2 cm grossen Bockkäfer mit sehr langen Fühlern. Den Ahornsplintkäfer, einen Borkenkäfer, und einen Kurzflügler namens Bisnius palmi» erläutert Forstingenieurin Barbara Huber von Thusis, die die Untersuchungen in Zusammenarbeit mit Alexander Szallies von der ZHAW in Wädenswil durchführte.

Das Projekt brachte weitere bemerkenswerte Ergebnisse: Sieben der gefundenen Holzkäferarten stehen auf der Roten Liste der Schweiz, darunter der Gefleckte Pappelbock und der Grünlichgelbe Widderbock, die als stark gefährdet gelten, sowie der Schwarze Halsbock, der vom Aussterben bedroht ist. Zudem konnten elf Urwaldrelikt-Arten nachgewiesen werden, die auf uralte Bäume und ein hohes Angebot an Totholz angewiesen sind.

Als besonders artenreich erwiesen sich die Laubwälder wie der Aspenwald Solas Davains, was die Einzigartigkeit alter Laubholzbestände im Albulatal belegt: «Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig kleinflächige Laubholzbestände in einer von Nadelwäldern dominierten Landschaft sind. Dies, da sich das Artenspektrum bei den Holzkäfern der Laubwälder deutlich von jenem der Nadelwälder unterscheidet; viele Holzkäferlarven entwickeln sich entweder im Laubholz oder im Nadelholz. Auch ungenutzte Nadelwälder wie das Naturwaldreservat Crap Furò mit seinem hohen Alt- und Totholzanteil spielen eine zentrale Rolle für die Käferfauna», so Barbara Huber.

Die bisherigen Schutzmassnahmen im Parc Ela, wie die Förderung von Naturwaldreservaten und Altholzinseln und das vermehrte Liegenlassen von Totholz, schaffen wertvolle Lebensräume für zahlreiche, auch seltene Holzkäferarten. Für die Zukunft weist die Forstingenieurin auf die Bedeutung der meist nur kleinflächig vorkommenden Laubholzbestände hin (v. a. Aspenwäldchen), sowie auf die Laubgehölze an den Waldrändern und in Hecken. Diese gelte es, mit möglichst hohem Anteil an Alt- und Totholz zu erhalten, um auch die Holzkäfervielfalt weiterhin abzusichern.

 

Das Projekt wurde vom Verein Parc Ela in Auftrag gegeben und vom Verein Parc Ela, ANU Graubünden, AWN Graubünden, Stiftung Sammlung Bündner Naturmuseum und vom BAFU finanziert.

 

Für den Frühling (Mai/Juni) ist ein Vortragsabend in Alvaneu Dorf geplant, bei dem Barbara Huber die Projektergebnisse präsentiert. Das genaue Datum wird noch bekannt gegeben; weitere Infos über Regina Lenz oder www.parc-ela.ch/veranstaltungen

 

 

Kontakt                                                                                                                                                              Regina Lenz | regina.lenz@parc-ela.ch | 081 511 35 03